Herbstbilder 2009


Die folgenden Bilder sind vom 20. November 2009


Eine abendliche Wanderung an der Argen, um dem Bodenseenebel zu entkommen.




Argenhardt bei Tettnang










Die Höhen der Argenlandschaft sind nebelfrei, aber dunstig.














Auf der anderen Talseite liegt das Schloss Achberg.














Der Weg zur Argen führt über Flunau.


























Aus den feuchten Wiesen am Fluss steigt Nebel auf.






Er bildet einen schönen Hintergrund für die alten Obstbäume.














Stille Symmetrie


























Der Hangrutsch unter der Ruine von Neu-Summerau


















Abendspaziergang














Blick von der Achberger Hängebrücke


















Der Nebel zeichnet die Argenterassen nach, die frühere Talebenen darstellen. Der Fluss arbeitet links an der vorerst untersten.










16.36 Uhr - die Sonne geht unter, die "Blaue Stunde" beginnt :














Panorama - das Argental versinkt langsam in der Nacht.














Spätherbstliche Silhouetten über dem Talhang :

















































































Die folgenden Bilder sind vom 19. November 2009


Bemerkenswertes aus Steinenbach




Zwischen Oberlangnau und Steinenbach überquert man die Argen heute auf einer "normalen" Beton-Straßenbrücke, die 1983 fertiggestellt wurde. Bis dahin gab es 150 Meter flussaufwärts eine Stahlbrücke in Fachwerkbauweise. Das immer noch erkennbare Sträßchen verlief geradeaus weiter über die Brücke. Genau hier fand einmal meine erste Begegnung mit der Argen statt, als mein Vater mich auf dem Fahrrad hierher mitnahm. Die Brücke und das Rauschen des Flusses haben mich damals sehr beeindruckt. Das ist eine Weile her, die Faszination ist geblieben.






Herr Baier lebte damals auch schon hier. Ich danke ihm für seine Auskünfte, und dass ich sein historisches Brückenbild fotografieren durfte.










Die alten Häuser gibt es noch. Im vorderen befand sich früher ein Fahrradgeschäft mit einer Tankstelle.









Die folgenden Bilder sind vom 18. November 2009


Die Burg Apflau - ein Bodendenkmal im Argental :




Blick von Schleinsee her - der Rieselsberg (519 m). Auf manchen Landkarten ist hier noch eine Ruine Apflau verzeichnet.






Ein typischer Burghügel. Rechts unten dann das Argental mit dem Weiler Apflau.






Der Hügel fällt nach drei Seiten steil ab, nach Südwesten geht der Grat flacher weiter zur Lehnensburg (siehe auch unter : "Geschichte".










Auch für Angreifer ziemlich mühsam






Der Ort Unter-Wolfertsweiler










Kaum zu finden : Das ist alles! Viel mehr gibt es hier nicht zu sehen.






Wenige Meter am Grat entlang findet man rundliche, lose Steine, die sicher aus dem Argental stammen. Im Waldboden kommen solche nicht vor, der Hügel ist eine Grundmoräne.






Wahrscheinlich Reste einer Mauer, hier mit Blick Richtung Bodensee.






Von der Anlage ist gar nichts bekannt, eine vorgeschichtliche Datierung ist wahrscheinlich.










Hier aber ein Dokument. Es ist eine gescannte Kopie einer Kopie einer Kopie von einem alten Foto. Wie alt, ist nicht bekannt. Es zeigt dieselbe Stelle. Da gab es noch einen größeren Rest, den man "Heidenmauer" nannte . Sie wurde ohne Mörtel errichtet. Inzwischen muß etwas passiert sein. Entweder verfiel der Mauerrest sehr schnell, oder er wurde zerstört. Das ist wahrscheinlicher, es wird halt gerne "aufgeräumt".






Eine Besonderheit findet man aber noch. An der Nordost- und der Südwestecke der Anlage führen zwei längere Wälle bergab.














Das waren sicher Schutz- oder Verteidigungsanlagen, die Wälle sind auf jeden Fall nicht natürlich entstanden. Hier der linke Wall.


















Blick hinab nach Apflau






Das ist der rechte Schutzwall. Vor ihm geht es steil über eine wieder aufgeforstete Kiesgrube nach unten.






Nachdem es hier nichts Wesentliches gibt, schauen wir mal am Grat entlang.






Hier findet man wunderschöne Bäume und Herbststimmungen.










































Das sieht nicht gut aus, der Oberförster hat Bäume markiert.


























Anweisungen für das Baumfäll-Kommando.






















Wahrscheinlich fährt hier bald der Harvester durch. Gut, dass noch jemand die schönen Bäume beachtet hat.






Blick nach Laimnau














Parasol


















Unter-Wolfertsweiler













Die folgenden Bilder sind vom 03. November 2009


Eine Wanderung unterhalb von Blumegg








Herbst vor dem Prallhang


















Nach dem ersten Wintereinbruch mit Schnee und Regen führt die Argen Hochwasser.














































































Ein alter Grenzstein markiert eine Landesgrenze an der Argen : KW = Königreich Württemberg, KP = Königreich Preussen. Die Gemeinde Achberg, südlich der Argen, wurde 1850 als Teil von Hohenzollern-Sigmaringen zum südlichsten Teil Preussens. Ab 1925 gehörte Achberg zum Landkreis Sigmaringen, 1969 zum Landkreis Wangen und seit 1973 ist es ein Teil vom Landkreis Ravensburg.














In einer langen Linkskurve geht es hier ohne Weg am Prallhang hoch.














































Flunauer Sack














































































Wiese bei Blumegg









Die folgenden Bilder sind vom 27. September 2009


Eine Fotowanderung zur Burgruine Neu-Summerau




Annäherung von Osten - das Argental und Schloss Achberg










Die Reste der Burg liegen auf einem Grat hoch über der Argen.














Es geht ohne Weg am Abgrund entlang.














Die Erosion des Steilhangs schreitet unaufhaltsam fort.






Blick nach unten. Es gibt auch noch bewachsene Rutschhänge aus alten Zeiten, als die Argenkurve noch weiter flussaufwärts lag.










Unglaublich, wie schnell das geht. Die Wurzeln dieses Baumes sind jetzt schon fast ganz frei gelegt. Sehr lange kann er sich nicht mehr halten.














Die Kanten der Steilhänge sind überhängend und mürbe. Man darf sie auf keinen Fall betreten. Ich mache alle Bilder aus sicherer Entfernung mit dem Tele.






























Der frühere Zugangsweg von Osten






Malerische Bäume, sehr alt geworden, weil sie hier vor der Forstwirtschaft sicher waren.






Vom Regen frei gespültes Wurzelwerk. Darunter sackt die Erde weg.






Das Gelände ist von mehreren Gräben durchzogen. Man findet den eingetieften Zugangsweg, den Graben um die Burg und Ausfallsgräben, die ungesehenen Angriff, oder auch die Flucht ermöglichten.






Außer Wetter und Regen ist die Argen für die Hangrutschungen verantwortlich. Hier unten macht sie eine Linkskurve. Dabei gräbt sie rechts dauernd das Ufer ab. Mit jedem halben Meter fehlen Tonnen am Fundament des Hangs. Er kann also nur nachrutschen.


















Riskanter Aussichtspunkt!


























Der kümmerliche Rest der Burg - ein letzter Teil des Wohnturms






Er hält sich schon sehr lange. Vor ihm geht es steil nach unten, deshalb sollte man diesen Hangteil zur Sicherheit nicht mehr betreten! Der Turmrest steht nicht auf Fels, sondern nur noch knapp auf weichem Material. Der nächste Halt ist die Argen, das tut weh!.






Wo jetzt der Abgrund ist, war einmal der größte Teil der Anlage. Die darf man sich aber nicht sehr imposant vorstellen. Man nannte so etwas einen Burgstall.






Er bestand aus einem turmartigen Hauptgebäude, etwa 18 x 8 Meter groß, und einer Ringmauer gegen die flachere Nordseite des Bergs. Neu-Summerau war die Stammburg der Reichsministerialen von Sumerau. Seit dem Spätmittelalter war sie Landesburg der Montfort-Grafen von Tettnang. Erste Erwähnung im 12. Jahrhundert, die letzte Mitte des 15. Jahrhunderts.






Das Baumaterial kam sicher aus der Argen. Die holt sich alles wieder.














Das Argental mit Schloss Achberg und dem Weiler Flunau. Unten sieht man das alte Verbindungssträßchen von Summerau her, das die Argen vor einigen Jahren weg gerissen hat. Dabei setzte sich der große Hangrutsch unter der Ruine bis zum Fluss fort.










Reste


























Rückweg










Auch der alte Burgzugang ist durch Erosion unterbrochen.






Da ging er mal lang.




























Die folgenden Bilder sind vom 29. Oktober 2009


Ein herbstfarbenes Update zur vorigen Serie - Ruine Neu-Summerau




Einen Monat später - Herbstliche Eindrücke aus Summerau


































Von Summerau geht es erst mal zur Vorburg, die westlich und direkt unterhalb der Burg liegt.






Man sieht nur welliges, bewachsenes Gelände, aber mit einem Wall außen herum. Darauf kann man sich einen hölzernen Palisadenzaun vorstellen. Im Innern deuten Wälle auf Gebäude wie Ställe oder Schuppen hin.






Blick hoch zur Burg










Der Graben zwischen Vor- und Hauptburg






Der Burghügel






Oben eine Plattform, der Rest von Mauer und Burghof.






































Mauerrest des Hauptgebäudes


































Herbstliche Ausblicke ins Argental






















Fantastische Wurzelformen. Leider wird die Argen sich alle diese Bäume holen, dann ist die nächste Reihe dran.






















































Herbstpanorama


































Panorama vom alten Zugangsweg










Blick von der Nordseite des Burgbergs











Die folgenden Bilder sind vom 27. Oktober 2009


Eine Herbstwanderung bei Achberg




Auf dem Weg nach Flunau










Halloween in Flunau


























Geheimnisvolle Formationen im Flussbett


















Herbstliche Stimmungen flussaufwärts














































































Die Pestwurz - irgendwie meine Lieblingspflanze, vor allem, weil sie sich als einzige gegen das sonst überall dominierende Indische Springkraut zur Wehr setzt.






Die Pestwurz (Petasites hybridus) ist eine in allen Wachstumsstadien attraktive Pflanze. Das Endstadium ihrer Schönheit erreicht sie erst im Spätherbst






























































































































Der "Magische Fels". Leider haben das Wetter und viele Hochwässer seine Umgebung sehr verändert. Früher war hier ein geschlossenes, geheimnisvolles Ensemble, aber die Natur arbeitet wieder daran.










































































Ein Fund auf dem Rückweg - herbstliche Arrangements :














































































Eine moderne Unsitte - Plastikfolien-Markierungen für Geländespiele. Für eine Stunde gebraucht, "verzieren" sie die Landschaft jahrelang. Wieder einsammeln tut sie niemand.














Halloween in Flunau - ein freundlicher Hund bewacht die Kürbisgeister.













Die folgenden Bilder sind vom 07. Oktober 2009


Eine Wanderung von Flunau, nördlich der Argen.

























































Flunauer Sack






















Extremes Niedrigwasser - so weit ragte der Molasse-Untergrund schon lange nicht mehr heraus.


















































































































Rückweg zur Flunauer Hängebrücke





































Die folgenden Bilder sind vom 28. September 2009


Eine Wanderung südlich der Argen, Beginn an der Heggelbacher Hängebrücke.


















Die Argen hat vom Sommer her extremes Niedrigwasser, unter 20 cm am Pegel in Gießen.


































































Der Hangrutsch zwischen Summerau und Flunau


































Frühherbstliche Stimmungen :







































































































Die folgenden Bilder sind vom 27. September 2009


Frühherbstliche Eindrücke rund um die Argen-Stromschnelle beim Zusammenfluss
























Die Argen führt vom Sommer her immer noch sehr wenig Wasser.






































Kunst am Fluss






















Panorama





























































































































































Die folgenden Bilder sind vom 20. September bis zum 25.Oktober 2009


Eine Dokumentation zu den Seitenkanälen am Unterlauf der Argen



Der 6 km lange Unterlauf der Argen von der Gießenbrücke, rechts oben, bis zur Mündung in den Bodensee.

Die Argen durchfließt auf dem letzten Teil ihres Laufs eine Tiefebene, die sie zum größten Teil selbst gebildet hat. In alten Zeiten nützte der Fluß den Raum voll aus und veränderte seinen Lauf immer wieder. Er erreichte den Bodensee damals über ein Mündungsdelta mit mehreren Armen. Oft richteten seine Hochwässer große Schäden an. Um diesen Zustand zu ändern, wurde die Argen im 19. Jahrhundert begradigt, eingedeicht und mit Querbauwerken versehen.

Leider entstand dabei eine Art Abflußkanal. Der Anblick muß lange Zeit ziemlich trostlos gewesen sein. Die folgenden Bilder zeigen aber, dass die Natur auch solche Eingriffe übersteht. Heute sind die Uferwege ein beliebtes Ziel für Wanderer, Radfahrer und Jogger. Auch die Tierwelt hat von der neu entstandenen Landschaft schon lange Besitz ergriffen, so findet man hier selten gewordene Vogel - und Fledermausarten.






Viele der einstmals angepflanzten Bäume haben ein hohes Alter erreicht und säumen die Uferwege als prächtige Alleen.








Als erstes erforschen wir den allein noch aktiven "Mühlkanal" nach Langenargen, der etwa 3 km lang ist.




Seinen Anfang findet man, wenn man von der "roten Brücke" bei Oberdorf an der Westseite der Argen hinabgeht. Kurz nach Unterquerung der neuen B31 erreicht man eine "raue Rampe" aus Felsblöcken, die das frühere Wehr 3 ersetzt hat. Knapp oberhalb wird das Argenwasser teilweise in den "Mühlkanal" abgeleitet. Das hier ist aber erst die Schwemmgutsperre, die Treibholz und Geschiebe vom Kanal fernhält.






Ansicht von der anderen Seite der Argen














Die Höhenverstellung der Sperre sieht nicht mehr sehr intakt aus.










Wenige Meter dahinter liegt das Einlasswehr des Mühlkanals.






Die Schützentafel wurde früher manuell verstellt -






heute funktioniert sie elektrisch.






Alte Technik : Wasserstandsanzeige -






und Schneckenantrieb der manuellen Höhenregulierung.






Details : Alles kann direkt am Uferweg betrachtet werden. Die meisten Spaziergänger beachten solche Dinge kaum.


















Auf der Rückseite des Einlasswehrs findet man die Technik der Wasserstandsanzeige: Schwimmer, Übertragungsstange nach oben zur Anzeige, und die elektrische Lösung daneben.










Nach der Unterquerung des Uferwegs biegt der Mühlkanal nach Südwesten ab, Richtung Langenargen.






Auf seinem Weg wechselt er sein Erscheinungsbild. Mal natürlich, mal mit Beton eingefasst.






Hier sieht man seinen zweiten Verwendungszweck : Die Bewässerung der landwirtschaftlichen Anbauflächen am Unterlauf der Argen.










Ein großer Teil des Argendeltas wird zum Obstanbau genutzt. Daneben finden man auch Hopfenanlagen, Erdbeer- und Gemüsefelder.






Der Mühlkanal durchfließt den früheren Auwald der Argen. Hier findet man einen undurchdringlichen Urwald. Der Kanal wirkt oft wie ein natürlicher Wasserlauf.






















Ähnliche Pumpanlagen findet man in den Landwirtschaftsgebieten etwa ab Laimnau. Die Rohrquerschnitte zeigen den Durst der Plantagen. Bei Niedrigwasser im Sommer oft ein Problem für den Fluss, die Entnahmemengen sind deshalb begrenzt.


















Nach einem knappen Kilometer ein kleiner Zulauf von rechts!






Das ist die Mündung des zweiten Seitenkanals rechts der Argen. Der "Mühlbach" kommt von Oberdorf her. Wir folgen jetzt aber weiter dem Mühlkanal bis zum Bodensee. Später werden wir an diese Einmündung zurückkommen.






Grünes Spätsommerlicht






Argen-Urwald. Früher wurden die Auwälder regelmäßig überflutet. Heute wird das durch die Deiche verhindert, was Artenrückgang und Baumsterben verursacht hat.














Tote Bäume als skurrile Skulpturen










Die Ebene des Argendeltas






Die Waldränder entlang der Argen beherbergen einen wertvollen Schatz : Wahre Baumriesen stehen einzeln oder an den Uferwegen. Eichen, Buchen, Pappeln, und Eschen bilden stattliche Exemplare.






























Der Mühlkanal holt nach Westen aus.






Ganz schön groß geworden!










Unterwegs, kurz vor dem Langenarger Ortsrand.






Blick zurück über die Argenebene. Im Nordosten , bei der Gießenbrücke, liegt der Eingang in das engere Argental. Links der Gipfel der "Hochwacht" (506 m), rechts die nur halb bewaldete Höhe der "Lehnensburg" (480m).










Der Mühlkanal erreicht seinen ersten Arbeitsplatz - die "Karge-Mühle". Sie stammt aus dem 19. Jahrhundert. Näheres erfährt man auf der Internetseite des Betriebs (Link folgt am Ende des Berichts).


















Weiter geht es auf dem Weg zum Bodensee.














Die Bodensee-Bahnlinie überquert den Kanal.






















Südlich neben der Lindauer Straße eine historische Getreide- und Sägemühle mit zwei unterschlächtigen Wasserrädern, 1882 erbaut und 1988 renoviert. Die Anlage ist aber nicht mehr funktionsfähig.


















































Von zeitgenössischer Baukunst gesäumt, durchfließt der Mühlkanal den östlichen Außenbezirk von Langenargen.






Noch ein Arbeitsplatz - ein Kleinkraftwerk in der Mühlstraße.


















































Dann ein historisches Fabrikantenhaus von 1841. Daneben befand sich früher eine Ölmühle und Bleiche, später eine Seidenfabrik. Das Ensemble unten dürfte dazu gehört haben.






































Der Kanal nähert sich dem Bodensee, immer entlang der Mühlstraße (eigentlich umgekehrt).


















Schließlich unterquert er das moderne Gebäude "Fabrik am See". Hier stand einmal die "Bettfedernfabrik J. Kauffmann".














Noch einmal treibt das Argenwasser ein Kleinkraftwerk.




















Nur noch 150 Meter. In einer Betonrinne eilt das Wasser des Mühlkanals dem Ende entgegen.










Die frühere Nagelschmiede










Die letzte Brücke in der Oberen Seestraße














Der Mühlkanal fließt in den Bodensee. Kaum jemand weiß, dass die Argen eine zweite Mündung hat, nur einen Kilometer westlich von der richtigen.




Jetzt wandern wir aber wieder am Mühlkanal zurück, bis zu der Stelle, wo wir die Mündung des Oberdorfer "Mühlbachs" gefunden hatten :




Der alte Oberdorfer Kanal (von rechts) führt Wasser, wenn auch wenig! Das ist seltsam! Eigentlich ist er gar nicht mehr in Betrieb, und müsste trocken sein. Das muß untersucht werden! .






Wir wandern gegen die Fließrichtung zurück bis zur Argen.






Dem Bächlein zu folgen ist einfach. Es wird durch Baumreihen markiert. Links und rechts nur Apfelplantagen.














Der Kanal hat wirklich Wasser!






















Hier staut es sich sogar!






Ein richtiges kleines Staubecken, und es reicht sogar für ein Wasserfällchen.














Und da kommt es raus! Ein Zuflüsschen von Westen. Oder könnte es von Oberdorf her kommen?










Ende des Wassers. Von hier an ist der Kanal trocken.


















Auf dem Weg nach Norden bleibt der Kanal wasserlos.


























Die B 31 versperrt den Weg. Man muß zur Brücke über die Argen ausweichen, um die Straße zu umgehen.














Die B 31 Brücke










Eine uralte Pappel














Kein Wasser bis Oberdorf










Das Sägewerk Dillmann. Die alte Wasserführung unter den Gebäuden ist erkennbar.






Das Sägewerk entstand ab 1872. Es hatte ein Wasserrad von 4 Meter Durchmesser und 1,5 Meter Breite. Nach 1945 wurde eine Turbine installiert. Das Ende des Wasserantriebs kam 1963. Nach dem strengen Seegfrörne-Winter 1962/63 taute es, und es entstand auf der Argen ein ungewöhnlich starker Eisgang mit Stauungen. Um Überschwemmungen zu verhindern, wurde das Eis am Wehr 4 (Hauptwehr) gesprengt. Dabei wurde das Wehr zerstört und der Zufluß zur Sägemühle unterbrochen. Seither läuft die Anlage elektrisch (Link am Schluß des Berichts).






Die Gattersäge


















Nach dem Sägewerk geht es weiter hoch Richtung Argen.










Blick auf Oberdorf


































Plötzlich ist wieder Wasser da.














Sogar eine massive Staumauer!










Ablauf, aber wohin?










Noch ein Ablauf im "Stausee". Gurgelnd verschwindet das Wasser in einem Rohr. Vielleicht ist es der Zufluss südlich der Bundesstraße? Ringsum findet sich niemand, den man fragen könnte. Hier gibt es noch zu tun.










Geheimnisvolle Heuballen-Kreise














Panorama in der Argenebene, links die "Hochwacht"










Eine der kleinsten Brücken im Argensystem!






Hagelschutznetze - nicht schön, aber wirksam


























Transportlösungen














Kurz vor der Argen - kein Wasser zu sehen.






Am Argenweg angekommen, 800 Meter südlich der Gießenbrücke.






Das Einlasswehr zum Seitenkanal nach Oberdorf










Auf der anderen Seite des Wegs






Die Anlage ist verfallen, die Schützentafel wurde entfernt.






Sogar die Natur hilft bei der Demontage. Ein Baum hat im Laufe des Wachstums die schwere Eisenkonstruktion gute 20 cm angehoben und verbogen.




















Direkt neben dem viel begangenen Weg brütete ein Vogel.














Wenige Meter weiter am Fluß, sieht man, warum der Kanal kein Wasser mehr führen kann. Die Argen fließt heute fast 5 Meter tiefer. Das Hauptwehr (Wehr 4 auf der Skizze) war vor der Zerstörung eine sehr hohe Anlage, über die das Wasser viele Meter in die Tiefe stürzte. Der Vorgänger dieses Hauptwehrs wurde schon im 16. Jahrhundert von den Grafen von Montfort errichtet, um Gewerbebetriebe mit Wasserkraft antreiben zu können. Bei der Begradigung des Unterlaufs im 19. Jahrhundert wurden dann alle Querbauwerke massiv in Beton und Holz gebaut.






In den 1990ern wurden die großen Betonschwellen abgebaut und durch Blocksteinrampen ("Raue Rampen") ersetzt. Dies vor allem, um die Argen für Fische durchgängig zu machen (Seeforelle!). Die Rampen bestehen aus Vorarlberger Gestein. Sie sind so breit wie das Flussbett (40m), und etwa 42 m lang.






Knapp südlich des Einlasswehrs gibt es einen Zulauf.






Auf der anderen Seite des Argenwegs kommt er aus einer Fischteichanlage.














Die Wasserfläche ist durch Netze geschützt. Woher das fließende Wasser kommt, ist aber unklar.






Im Verlauf der Teiche erreicht man den betonierten Teil des Mühlbachs nach Oberdorf, und zwar den Hochwasser-Überlauf, der das überschüssige Wasser in die Argen zurückleitete. Anstelle der Teiche war früher die Ablaufstrecke.














Der Rückweg zum Auto geht an der Argen entlang, die in wunderschönem Herbstlicht glänzt.






































































Zum Schluß noch der Kochermühlenkanal :

Er begann einmal wie der eben beschriebene Oberdorfer Mühlbach beim Hauptwehr, nur auf der anderen Seite des Flusses, und versorgte die Kochermühle. Die liegt unterhalb der neuen B 31 an der alten Bundesstraße zwischen Oberdorf und dem Kreisverkehr nach Kressbronn.




Ein Mühlstein ist leider alles, was von der Kochermühle geblieben ist! Die Mühle entstand um 1590. Es folgten viele Besitzer - und Zugehörigkeitswechsel. Das Gelände liegt auf Kressbronner Gebiet, die Inhaber betreiben heute Obstanbau (Link am Ende des Berichts).






Die alte Hofkapelle, etwa 300 Jahre alt, ist das einzig übrig gebliebene Gebäude der Mühle.










Die Ausmalungen sind nicht original.






















Um zum Anfang des Mühlkanals zu kommen, fahren wir wieder Argen aufwärts zur Gießenbrücke. Die Wanderung beginnt jetzt auf der linken Seite.






Der Pegel Gießen, der einzige an der Vereinigten Argen










Die Seilbahn des Durchflussmengen-Messgeräts










Unter der B 465










Wir haben das Einlasswehr des Kochermühlenkanals erreicht. Es ist eine ähnliche Konstruktion wie auf der anderen Seite. Beide Wehre liegen sich fast genau gegenüber, kurz oberhalb des früheren Hauptwehrs. Dieser Mühlbach hatte dasselbe Schicksal wie der nach Oberdorf. Die Sprengung des Wehrs nahm auch ihm das Wasser weg. In der Folge wurden Kanal und Bach zugeschüttet. Der Betrieb der Kochermühle wurde beendet.


































Vom Fluss her erkennt man die zugewachsene Streichwand des früheren Hauptwehrs. Das Einlasswehr des Kanals folgt links.










Auf der linken Seite des Argenwegs sieht man Reste des Grabens.














Die raue Rampe, die das Hauptwehr ersetzt hat.










Die Beton-Kanalführung ist noch gut erhalten, aber aufgefüllt.










Auch da gab es einen Hochwasserüberlauf.






Hier führt er schräg zurück zum Fluss; er mündete unterhalb des Wehrs.






Die Kanalreste liegen hinter dem heutigen Grillplatz.






Wohl nicht jeder liest diese wertvollen Hinweise.






Im anschließenden Wald gibt es noch Reste des Grabens.














Der weitere Verlauf des Mühlbachs ist identisch mit dem heutigen Wirtschafts- und Radweg, der fast bis zur Kochermühle führt. Er folgte bis kurz davor der gleichen Höhenlinie.






Wir wandern noch die Argen hinab, um den Auslauf der Mühle zu finden. Hier Reste der früheren Flussarme, die man beidseits des Flusses als tiefe Gräben im Wald findet.






Solche seitlichen Zuläufe wurden früher einfach in den Mühlkanal geleitet, um die Wassermenge zu erhöhen.










Die Schwellen im Fluss sind nummeriert.






Argen abwärts. Es regnet leicht.














Die "rote Brücke" bei Oberdorf ist verhüllt, weil sie mal überholt werden muß.






Das Rot ist oft nur noch Rost.














Nach dem Wehr 3 sieht man im Wald einen Graben. Er kommt aus der Gegend der Kochermühle. Es ist der Abfluss ihres Mühlbachs in die Argen.














Der Auwald wirkt im Nieselregen schon exotisch. Hier mündete der Kanal in die Argen. Weitere Nachforschungen wurden durch Nässe und Sumpf verhindert.










Panorama nach Norden. Es zeigt die von der Argen geschaffene Schotterlandschaft südlich der Kochermühle, heute landwirtschaftlich genutzt.






Die Bilder zu dieser Reportage entstanden an sieben Tagen, deshalb ist das Wetter nicht immer gleich, und man kann den fortschreitenden Herbst beobachten. Hier noch einige Bilder, die irgendwie gerade nicht passten. Sie führen zur Mündung der Argen in den Bodensee :






An den Stellen, wo sich früher die großen Wehre (Schwellen) befanden, gibt es am Weg solche Erhöhungen. In ihnen sind schräge Betonmauern verborgen. Sie stützten die Seitenmauern der Wehre und verhinderten ein Ausweichen des Flusses und das Unterspülen des Wehrs.






Panorama der rauen Rampe (früher Wehr 3, auch Kauffmannwehr genannt), wo der Kanal nach Langenargen abzweigt.






















Auch unterhalb des Wehrs 3 gab es eine Überlaufstrecke, diesmal vom "Mühlkanal" her.










Das ist die Rampe 2, früher die Schwelle 25.












Wir erreichen die Eisenbahnbrücke zwischen Kressbronn und Langenargen.


















































Weiter unten die historische Kabelhängebrücke. Auch an ihr wird gearbeitet.






Die Fundamente müssen nach 113 Jahren erneuert werden, sie haben sich gesenkt, wodurch in den Pylonen Risse entstanden. Die ganze Brücke wird renoviert.






Die Hängebrücke ruht inzwischen auf Stützen.










Hier, bei der früheren Schwelle 28, sieht man auch noch die Mauern im Boden, die zur Verstärkung der Anlage dienten.






Raue Rampe 1 (meine Zählung, von unten her)


















In meinem Dia-Archiv gefunden! Das dürfte die Schwelle 28 im Jahr 1976 sein. So sahen früher die drei Betonschwellen aus. Es gab aber einfache und mehrstöckige. Fotografisch waren sie schon interessanter als die heutigen Rampen.






Am Rand waren Fischtreppen, die aber von den Fischen nicht gut angenommem wurden, weil sie sie einfach im großen Fluss nicht fanden. Die Lockströmung war zu gering.






Herbstlicher Argenweg






Die letzte Brücke über die Argen






Das ist ein Fund! So einen großen und frischen Baumpilz sieht man selten.














Die Mündung in den Bodensee. Hier schiebt sich das kalte Argenwasser in den Rückstau des Sees.






Reste der alten Flussverbauung. Die Argen hat hier aufgeräumt, auch die letzte Sohlschwelle existiert nicht mehr.






An beiden Seiten der Mündung hat der Fluss Schotter- und Kiesbänke aufgeschichtet, die sich aber dauernd verändern.






Weil der durchschnittliche Wasserstand des Bodensees in den letzten Jahren sank, konnten sich erste Büsche und Bäume ansiedeln.






Panoramas von der Mündung : Die Argen verschwindet einfach im Bodensee. Die hellen, glatten Wasserstreifen zwischen den Windbereichen sind das letzte Zeichen der Argen. Weiter draußen vereinigt sie sich mit der Rheinströmung. Wenn man dann zum Beispiel in Köln den riesigen Rhein betrachtet, könnte ein dünner, grüner Wasserstreifen von der Argen stammen.














Rechts der Mündung - der "BMK"-Hafen






Auf der anderen Seite liegt die Marina "Ultramarin".






Herbstliche Stille im Hafen






Benutzte Quellen :